Alpaka - Foto (C) MaBoXer

Alpakas – uralte Nutztierrasse aus Südamerika

Alpakas gehören einer uralten Nutztierfamilie an, die bereits vor mehr als 5.000 Jahren gezähmt und als Haustiere gehalten wurden. Die Heimat der Tiere ist das karge Hochland der Anden. Erst die Domestizierung von Alpakas sicherte den Menschen das Überleben in der unwirtlichen Bergwelt Südamerikas. Zur gleichen Familie wie Alpakas gehören Lamas, Guanakos und Vikunjas. Während Lamas aufgrund ihres robusten Körperbaus und ihrer Widerstandsfähigkeit bevorzugt als Lasttiere eingesetzt wurden, waren Alpakas in erster Linie Lieferanten für Wolle, die den Grundstoff für Bekleidung bildete.

Lamas und Alpakas im Inkareich

Jahrtausendelang siedelten die Inkas im Hochland der Anden, bevor sie von den Spaniern zu Beginn der Neuzeit aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Ein eindrucksvolles Zeugnis der alten südamerikanischen Zivilisation ist Machu Picchu – die Stadt in den Wolken. Die Inkastadt liegt auf einem steilen Bergrücken in einer Höhe von 2.360 Metern. Ohne Lamas wäre ein Transport des Baumaterials in diese Höhe kaum zu bewerkstelligen gewesen. Während die Bedeutung von Lamas als Lasttiere ständig wuchs und den Inkas weitreichende Handelsbeziehungen ermöglichte, wurden Alpakas wegen ihrer Vielseitigkeit gehalten. Das dichte Fell lieferte Wolle und das Fett wurde zur Kerzenherstellung verwendet. In erster Linie waren es die Herrscher des Inkareiches, die Kleidungsstücke aus der wärmenden Alpaka-Wolle trugen. Darüber hinaus dienten Alpakas als Fleischlieferant und die Haut wurde zu Leder weiterverarbeitet. Selbst die Exkremente der Tiere wurden getrocknet und als Brennmaterial verwertet.

Einfache Haltungsbedingungen für Alpakas

Als großer Vorteil erwies sich die Anspruchslosigkeit der Tiere, was die Haltung der Alpakas einfach machte. Die Paarhufer waren an nährstoffarmes Futter gewöhnt und die sauerstoffarme Luft in einer Höhe zwischen 2.000 und 5.000 Metern setzte den Tieren nicht zu. Da in den Anden große Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen herrschen, waren Alpakas an Kälte gewöhnt und mussten mit einbrechender Dunkelheit nicht in Stallungen getrieben werden. Dank einer speziellen Hufausformung, die aus einem festen Bindegewebspolster und einer Hornkralle besteht, können sich Alpakas auch in unwegsamem Gelände problemlos fortbewegen. Ein charakteristisches Merkmal der Andenbewohner ist die zentrale Einkerbung in der Oberlippe, die einer sogenannten Hasenscharte nicht unähnlich ist. Sie ermöglicht es den Tieren, selbst niedrige Pflanzen dicht über dem Boden zu greifen und zu fressen.

Anzeige
Haltung der Alpakas

Über den Autor

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert