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Kormoran

Berüchtigter Fischjäger mit Tauchtalent. Kormorane sind bekannt für ihre Tauchkünste. So unbeholfen sie auf dem Land wirken, so elegant stürzen sie sich aus der Luft ins Wasser und tauchen oft bis zum Grund hinab. Von der Arktis bis in die Tropen können an vielen offenen Gewässern große Schwärme von manchmal Tausenden dieser weit verbreiteten Vögel beobachtet werden.

Jagd unter Wasser

Kormorane ernähren sich von kleinen Fischen wie Plötze, Flussbarsche, Schleim- und Lippfische. Vorwiegend jagen sie im Flachwasser, in dem können sie problemlos den Gewässergrund erreichen. In Küstenregionen erbeuten sie auch Krebstiere und Tintenfische. Auf dem Speiseplan im Binnenland stehen Frösche, Wasserinsekten, Aale und Kaulquappen. Bei der Beutejagd stürzt sich der Kormoran ins Wasser und verfolgt sein Opfer, bis er es mit dem Schnabel schnappen kann. Dann kehrt er an die Wasseroberfläche zurück, wirft den Fisch in die Luft und verschluckt ihn.

Rasante Taucher

Kormorane können ausgezeichnet schwimmen. Sie liegen dabei so tief im Wasser, dass nur Kopf und Hals herausragen. Sie sind exzellente Taucher und erreichen in weniger als 30 Sekunden eine Durchschnittstiefe von 10 m. Ihre Füße sind mit Schwimmhäute ausgestattet und sorgen für kräftigen Antrieb. Die Federn sind nicht mit öligen Substanzen aus der Bürzeldrüse imprägniert wie bei anderen Wasservogelarten. Das Gefieder saugt sich leicht mit Wasser voll und vermindert damit den Antrieb. Beim Tauchen hält der Kormoran seine Flügel eng am Körper, um den Wasserwiderstand zu verringern, während er mit den Füßen paddelt und mit dem Schwanz steuert. Zurück an Land schüttelt er sich kräftig und breitet dann seine Flügel zum Trocknen aus.

Formationsflug

Kormorane bleiben fast immer in Küstennähe. Sie bevorzugen geschützte Gegenden wie Flussmündungen, sind aber auch Seen, Wasserreservoirs und breiten Flüssen im Binnenland anzutreffen. Der Schwarm verlässt bei Tagesanbruch seinen Schlafplatz. Die Vögel bilden im Flug eine lange Reihe oder eine V-Formation. Kormorane fliegen mit ausgestreckten Hälsen und schnellen Flügelschlägen dicht über die Wasseroberfläche dahin. An den Nahrungsgründen versammeln sich mehrere Gruppen, oft auf engstem Raum. Sie pflegen und trocknen ihr Gefieder und ruhen, wenn sie eine Jagdpause einlegen. Nachts kehrt der Schwarm an seinen Schlafplatz zurück. Der Schlafplatz befindet sich meist an einem geschützten Ort mit guter Aussicht: auf Bäumen, Felsen oder Klippen.

Stabile Nistplätze

Kormorane benutzen unterschiedliche Nistplätze. Im Binnenland nisten sie in Brutkolonien auf Bäumen am Wasser. In Küstenregionen bevorzugen sie Felsküsten oder Inseln, wo sie ihre Nester am Boden oder auf Felsvorsprüngen bauen können. Die Männchen wählen den Nistplatz und umwerben die Weibchen: Dabei stellen sie mit flatternden Flügeln ihre weißen Schenkelflecken zur Schau. Sie strecken gleichzeitig ihren Schnabel nach oben und zeigen ihre Kehle. Beide Eltern kümmern sich um das Gelege. Die frisch geschlüpften Küken sind nackt, tragen aber schon nach 1 Woche einen schwarzen Flaum. Sie sind nach rund 7 Wochen flügge. Zunächst bleiben sie noch in Nestnähe und betteln mehrere Monate nach Futter.

Steckbrief

Bestand gesichert
Lebensweise in großen Schwärmen
Körperlänge 80-100 cm
Flügelspannweite 130-160 cm
Gewicht 1,8-2,8 kg
Zug nördliche Population, Zugvögel oder Teilzieher, alle anderen Populationen: Standvögel
Gefieder bei beiden Geschlechtern gleich
Geschlechtsreife mit 3-5 Jahre
Paarungszeit in den Tropen: ganzjährig; sonst: April bis Juni
Anzahl der Eier 2-6, meistens 3-4 pro Gelege
Brutdauer 27 – 31 Tage
Fortpflanzung jährlich
Nahrung Krebstiere, Muscheln, Fische, Amphibien
Alter 18 Jahre

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