Die am häufigsten genutzten Methoden für Backups virtueller Maschinen sind der Einsatz einer auf Snapshots basierenden Backup-Lösung oder einer agentenbasierten Lösung, die von einem physischen System übernommen wird. Agentenbasierte Backup-Lösungen sind weit verbreitet, denn bisher gibt es keine echte Alternative auf dem Markt – andere Backup-Lösungen sind auf Snapshots angewiesen, die keinen wirklichen Ersatz für herkömmliche Backups darstellen.
Backups auf Snapshot-Basis
Snapshots werden von Systemadministratoren zur Erfassung des Status einer virtuellen Maschine vor der Durchführung verschiedener Aktivitäten, z. B. Installation, Troubleshooting, Upgrades oder Patches, verwendet. Snapshots erstellen eine Kopie des letzten als funktionierend bekannten Status der VM-Konfiguration, mit dessen Hilfe eine virtuelle Maschine bei Bedarf ersetzt werden kann. Wenn eine nicht funktionierende VM ersetzt wird, übernimmt der Snapshot ab dem Zeitpunkt seiner Erstellung.
Ein Nachteil bei der Verwendung von Snapshots ist, dass diese nicht für das Backup von RDM-Volumes (Raw Disk Mapping) genutzt werden können. Außerdem ist es nicht möglich, einzelne Dateien ohne weiteres wiederherzustellen bzw. abzurufen.
Veeam Backup & Replication und VMware Consolidated Backup (VCB) sind zwei weit verbreitete Server-Backup-Tools, die Snapshots verwenden. Mit Veeam Backup & Replication v6 sind Backups virtueller Maschinen, die Raw Disk Mapping verwenden, nicht möglich, aber die grafische Benutzerschnittstelle ermöglicht die Erstellung von vollständigen VM-Backups sowie den Abruf einzelner Dateien aus Snapshots – all dies auf besonders anwenderfreundliche und einfachste Art und Weise.
VMware vSphere Consolidated Backup (VCB) stellt vollständige Backups virtueller Maschinen sowie Backups auf der Dateiebene bereit. Jedoch sind Backups auf der Dateiebene nur für Windows-Guests verfügbar. Vor kurzem wurde VCB durch vStorage-APIs ersetzt, obwohl dies VMware aus dem Backup-Geschäft bringt und nur für Backup- und Recovery-Software von Drittanbietern nützlich ist.
Insgesamt weist das Backup auf Snapshot-Basis sowohl Vorteile als auch Nachteile auf. Einerseits erfolgen Backups ohne Agenten und ohne Herunterfahren von virtuellen Maschinen, und die Belastung von ESX-Hosts wird ebenfalls reduziert. Andererseits kann die Wiederherstellung einer einzelnen Datei sehr problematisch sein, die CLI ist nicht sehr anwenderfreundlich, und für grafische Tools ist eine Softwarelösung von Drittanbietern erforderlich.
Herkömmliche Backups virtueller Maschinen
Die herkömmliche Methode für VM-Backups erfordert die Installation eines Agenten, sowie dessen Verbindung mit einem zentralen Backup-System und die Konfiguration. Der Backup-Prozess erfolgt dann ohne weitere Aufsicht. Diese Methode ist in Unternehmen immer noch sehr weit verbreitet.
Jedoch ist diese Methode auch ausgesprochen kostenintensiv, denn auf jeder virtuellen Maschine muss ein Agent installiert werden. Allerdings ist hier die Fähigkeit zur Wiederherstellung einzelner Dateien gegeben und bisher ohne Alternative. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Methode dem Branchenstandard entspricht. Dadurch entfällt Schulungsbedarf für Administratoren, und eine schnelle Wiederherstellung wird außerdem ermöglicht. Als Nachteile müssen die hohen Kosten, die langen Backup-Zeiten sowie Performance-Einbußen der Hosts während der Durchführung von Backups angeführt werden.
Die überzeugendste Option für Unternehmen dürfte die Bereitstellung beider Methoden sein. Auf dieser Basis erstellt ein Administrator einen Snapshot aller virtuellen VMware-Maschinen, und dann können im Rahmen von inkrementellen VMware-Backups jeweils alle geänderten Daten gesichert werden.
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Backups virtueller Maschinen
© MarkL